1987, Kulturschock [Macro error in story.content: TypeError: Cannot call method "toLowerCase" of null (/home/helma/apps/twoday/code/PropertyMgr/objectFunctions.js#14)]
Eigentlich war Marek ja nur zu Besuch in Deutschland. Da aber Polen, wahrscheinlich genetisch bedingt, für jegliche handwerkliche Tätigkeit hervorragend geeignet sind, hatte er sich von Richard anheuern lassen, das teerpappengedeckte Flachdach des Bürogebäudes zu reparieren.
Wir hörten ihn mehrere Wochen lang, zu wechselnden Zeiten, über unseren Köpfen rumoren. Nicht, dass es groß störte, wir hatten uns schnell daran gewöhnt. Nie bekamen wir ihn zu Gesicht.
Dann war ein oder zwei Tage nichts mehr zu hören. Erhard erzählte uns ganz nebenbei, das Dach wäre fertig; von der ersten selbstverdienten Valuta würde Marek sich erstmal einen Videorecorder kaufen. Logo. Top-Loader, Tausend Knöpfe, schwer wie Hund, High-Tech-Spitzen-Pressluft-Technik. Deswegen war es also so ruhig da oben.
Montagmorgen saß Marek schon wie festgedübelt bei uns am Katzentisch. Typ drahtig-verschwitzt, unrasiert, Räuberzivil. Pott Kaffe vor sich und einen Aschenbecher voll mit ultrakurzen Hugos. Keine Bewegung zu erkennen.
Erhard machte "psssst!" und beugte sich mit Verschwörermiene zu uns über den den Schreibtisch. "Er sitzt schon seit halb sieben da. Hat sich am Wochenende 'n Schwung Videos geholt." Er schielte unauffällig zu Marek rüber. Dann kam er fast zu uns über die Schreibtische gekrochen, sein Flüstern war kaum zu verstehen: "Pooooornooooos!"
Wie ein Mann warfen wir auf und starrten Marek an.
Der hatte seinen Kopf auf beide Arme gestützt, hob ihn langsam hoch und drehte ihn in unsere Richtung. Der Untote war fertig. Fix und fertig. Blutleeres Gesicht, die Augen auf 8dpi zusammengeschnurrt und auf unendlich akkommodiert.
Seine Worte kamen langsam, ohne Nebenluft, wie eine Computerstimme, gespenstisch. Gerade eben hörbar, ohne Lippenbewegung. Jedes Wort ein Satz. "Das. Gibt. Doch. Nicht."
Wir hörten ihn mehrere Wochen lang, zu wechselnden Zeiten, über unseren Köpfen rumoren. Nicht, dass es groß störte, wir hatten uns schnell daran gewöhnt. Nie bekamen wir ihn zu Gesicht.
Dann war ein oder zwei Tage nichts mehr zu hören. Erhard erzählte uns ganz nebenbei, das Dach wäre fertig; von der ersten selbstverdienten Valuta würde Marek sich erstmal einen Videorecorder kaufen. Logo. Top-Loader, Tausend Knöpfe, schwer wie Hund, High-Tech-Spitzen-Pressluft-Technik. Deswegen war es also so ruhig da oben.
Montagmorgen saß Marek schon wie festgedübelt bei uns am Katzentisch. Typ drahtig-verschwitzt, unrasiert, Räuberzivil. Pott Kaffe vor sich und einen Aschenbecher voll mit ultrakurzen Hugos. Keine Bewegung zu erkennen.
Erhard machte "psssst!" und beugte sich mit Verschwörermiene zu uns über den den Schreibtisch. "Er sitzt schon seit halb sieben da. Hat sich am Wochenende 'n Schwung Videos geholt." Er schielte unauffällig zu Marek rüber. Dann kam er fast zu uns über die Schreibtische gekrochen, sein Flüstern war kaum zu verstehen: "Pooooornooooos!"
Wie ein Mann warfen wir auf und starrten Marek an.
Der hatte seinen Kopf auf beide Arme gestützt, hob ihn langsam hoch und drehte ihn in unsere Richtung. Der Untote war fertig. Fix und fertig. Blutleeres Gesicht, die Augen auf 8dpi zusammengeschnurrt und auf unendlich akkommodiert.
Seine Worte kamen langsam, ohne Nebenluft, wie eine Computerstimme, gespenstisch. Gerade eben hörbar, ohne Lippenbewegung. Jedes Wort ein Satz. "Das. Gibt. Doch. Nicht."
Flieg wie ein Igel - 15. Aug, 12:17
Aus der Kiste Lehr- und Wunderjahre
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